SILVESTERGEDICHTE
Hoffnungsvolle Gedichte zum Jahreswechsel - kurze besinnliche Gedichte und Bilder mit Sprüchen für Silvesterwünsche
Der Jahreswechsel in diesem Jahr ist anders. Ein ausserordentliches Jahr liegt hinter uns. Wir brauchen einfühlsame Worte, Hier erhalten Sie besinnliche Silvestergedichte, schöne Verse und Reime, die von Hoffnung und Zuversicht erzählen, aber auch frohe und witzige Gedichte und schöne Bilder mit Sprüchen zum Ausdrucken..
Jahreswechsel
Nun hat der kalte Winter,
der Hoffnung uns beraubt.
Doch in unserm Innern
ist kein Licht entlaubt.
Drinnen kommt die Ruhe
und morgen geht es himmelwärts.
Die Hoffnung und das Gute
lächeln schon in unserm Herz.
(© H.S. Sam)

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Bild-Text
FROHES UND GESUNDES NEUES JAHR.
Dankbar
Wach bleiben bis zum neuen Tag,
wo eine Hand im Trost mich hält
und dankbar mit den Wörtern ziehen,
weil ankommen aufbrechen heisst.
(© Hanna Schnyders)
Greises Jahr
Ich seh dich an
du greises Jahr,
und denk daran,
wie schwer du warst.
Bittere Minuten noch bis wir uns scheiden,
bis wir vertauschen unser Angesicht.
Du gehst mit leisem Leiden
in ein neues grosses Licht.
Ich lass dich los
du greises Jahr,
und vertrau auf das,
was kommen muss
und kommen mag.
(© Monika Minder)
Das Lied des Glücks
Ach, wir spähen nicht nach weiten Zielen.
Auf dem Herd brennt unser Feuer, Kind;
In das Lied, das Rohr und Binsen spielen,
Lauschen wir und in den Abendwind.
Ferne zieht das laute Leben Kreise,
Tausend Fackeln schrecken dort die Nacht.
Und das Lied des Glücks ist doch so leise,
Und es wandert gern in Sternenpracht.
(Max Geissler, 1868-1945, deutscher Schriftsteller)

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Bild-Text
Das Leben wartet darauf,
dass wir lernen zu lieben,
auch im Gehenlassen.
(© Monika Minder)
Wir ziehen um
Wir ziehen um in eine andere Zahl.
Angesichts des Bösen in der Welt
hält sich der Jubel in Grenzen.
Doch, prosten wir uns Tulpen
über einen in den Himmel
geifernden Heuler zu.
Vielleicht erblicken wir dabei
ja noch einen Stern.
(© M. B. Hermann)
Zerbrechlich
Es tropfen die Minuten
von den Stunden
in die Sekunden.
Zerbrechlich
endet das Jahr.
(© Monika Minder)
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Bild-Text
GUTEN RUTSCH
in ein gesundes und glückliches neues Jahr.
Entstauben
Den Goldflimmer
aus den Gedanken schütteln,
vom plüschigen Samt
die Seele befreien -
jetzt die Ahnung des Schnees einatmen,
der Eiskristallglitzern in die Augen weht,
in seiner unverbrauchten Kühle
das Herz weit werden lassen,
die Lungen mit Neuem füllen.
(© Annette Gonserowski)
Gedicht hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von
Annette Gonserowski.
Der Zeiger der letzten Stunde
Es geht der Zeiger in seine letzte Stunde
dem schnellen Tod entgegen.
Versäumtes blutet aus jeder Wunde,
reumütig sich dem Schmerz ergebend.
Doch, was weinst du in die Ewigkeit?
Richte deinen Zeiger einfach zur rechten Zeit.
(© Monika Minder)
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Bild-Text
Jeder Buchstabe ist ein Kuss zum Dank.
(© Monika Minder)
Am Ende des letzten Tages im Jahr
Am Ende des letzten Tages im Jahr,
rast, nach aufgeblühten Stunden,
alles dem Zeiger zwischen
Depression und Himmelhochjauchzend nach.
Feuerwerk, um sich diese andächtige
Zeit gebührend einfleischen zu können,
scheint nicht nur Verschwendung,
sondern grenzt geradezu an eine
massenhysterische Lärmberlästigung,
die es kaum mehr zulässt
ein Schokoladenmousse
anständig zu verdauen.
(© Jo M. Wysser)
Das Jahr klingt aus
Der Himmel öffnet festlich weit
die schönste aller Zeit.
Lichterketten zaubern Konturen in die Nacht
und glänzende Figuren in bunter Pracht.
Nun klingt vor unserm stillen Haus,
das alte Jahr unwiederbringlich aus.
(© Monika Minder)

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Bild-Text
Die Liebe ist das Fenster der Seele.
(© Monika Minder)
Silvester
ICH blicke rückwärts: und das alte Leid
schaut mich aus brennend heissen Augen an.
Ist es denn wahr, dass ich die ganze Zeit
versunken lag in dieser Schmerzen Bann?
Ich blicke vorwärts: aus der Dunkelheit
ein lauernd' Heer von neuen Qualen droht;
und wie ein Kind, das nach der Mutter schreit,
so schreit mein Herz in seiner tiefen Not.
(Felix Hübel, 1874-1922, deutscher Verleger)
Still und wunderklar
Still und wunderklar
bleibt die Zeit jetzt stehen.
Schöner als es jemals war,
wird der Morgen auferstehen.
Spielst Erinnerungen ein,
die du wieder gefunden.
Nachts bleibst du allein,
liebst verflossne Stunden.
Still und wunderklar
bleibt die Zeit jetzt stehen.
Nichts ist wie es war -
Leben braucht verstehen.
(© Monika Minder)

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Bild-Text
Wo wir uns dem Augenblick verschreiben, wird Leben gehaltvoll.
(© M.B. Hermann)
Es war einmal
Es war einmal
ein Jahr vergangen
Vergängliches Jahr
leidet
an Vergänglichkeit
heisst:
kommt nicht
wieder.
(© M. B. Hermann)
Es verrinnt der Tage Zeit
Es verrinnt der Tage Zeit
Über Nacht macht sich
ein neues Jahr bereit.
Lass nutzen uns noch
dieses Stündchen
Was kann es Schöneres geben
als im Herzen ein Wünschchen.
(© Monika Minder)
Ins Vorwärts verliebt
Ins Vorwärts verliebt
wollte ich keine Zeit verlieren
doch vor lauter Studieren
hat's sichs ausgeliebt.
Zurück blieb
ich dachte,
ohne lebt's sich besser,
ein Gestern
leer und trüb.
(© Jo M. Wysser)
Wünschen
Wünschen sollte man jetzt,
weil Silvester ist.
Glück und Gesundheit
und solche Sachen,
wo wir doch wissen,
dass Glück nur wer tüchtig
und überhaupt flüchtig ist
und Gesundheit faul und
undankbar macht.
Alles so eine Sache,
die die Welt nicht
im Innersten zusammenhält,
weil was zählt
hat anderen Charakter,
aber das würde sich
nicht so gut machen.
(© Monika Minder)
Ewiges Ende
Du kehrst immer wieder,
du ewiges Ende, du Gewordenes.
Schiebst Tage nur so vor dich hin.
Wo Grün aus der Mode ist,
Sterne morden,
der Welt das Licht
aufgezwungen werden muss,
bis im kahlsten Baum
ein Blatt sich bricht.
Du ewiges Ende, du Gestorbenes.
(© M. B. Hermann)
Trunken von alter Last
Trunken von alter Last
Taumeln wir dem Neuen zu.
Das Jahr zerrte hin und her
Und liess uns wenig Ruh.
Wenn der letzte Tag vergeht,
Erhält das Gestern seine Zeit,
Seine Kraft und seinen Schmerz.
(© Monika Minder)
Erkennen wir
Erkennen wir
die zerbrechlichen
fast schon durchsichtigen Tage,
wir, die wir meinen
alles zu wissen,
auch wenn wir
nicht
danach handeln.
Tage, die in ihrer Zebrechlichkeit
laut denken, weil sie
an unsere Sensibilität
appellieren möchten,
wo wir doch schon
auf dem Weg sind
blind und taub
zugrunde zu gehen.
(© M. B. Hermann)
Die alten Zeiten
Die alten Zeiten,
wir träumen oft davon.
Erlebtes will sich häuten,
Neues wartet schon.
(© Monika Minder)
Die Stunden flieh'n
Die Stunden flieh'n, die Hoffnung ist zerronnen,
Und sternenlos bleibt die durchstürmte Nacht,
Ja, Himmel, nimm sie wieder, deine Wonnen,
Die arme Welt ist nicht für sie gemacht!
Und wird kein Stern mehr süssen Stunden scheinen,
So reich, so selig, heil'ger Andacht voll,
So lass mich sanft um das Verschwund'ne weinen,
Ein süsses Glück will süsser Tränen Zoll.
(Helmina von Chézy, 1783-1856, deutsche Dichterin, Journalistin)
Das Jahr läuft ab
Das Jahr läuft ab
Es rieselt in sein Grab
Haltend geht der Blick zurück
Es war so gross, so voller Glück.
Das Jahr läuft ab
Lebendige Zeit zerrinnt
Steht still -
Von Neuem alles beginnt.
(© Monika Minder)
Wortloses Glück
Sie zogen singend in den Wald hinein,
Ein langer Zug von frohen, jungen Menschen.
Wir aber schritten schweigend hinterdrein
Und fürchteten der eig'nen Stimme Klang,
Als möchte sie der Stunde Andacht stören,
Als ob für Alles, was nach Ausdruck rang
In unsrer Brust, das Wort sich doch nicht fände.
So schwiegen wir und schauten uns nur an
Mit tiefem Blick und drückten uns die Hände.
(Anna Ritter, 1865-1921, deutsche Dichterin, Schriftstellerin)
Gedanken zu Silvester
Zeit des Scheidens
Wenn das Jahr die schönsten Tage sendet,
die Süsse der noch wärmenden Sonne beflügelt,
die Milde und das Weiche in die Augen zieht,
die sehnsüchtigen Abende verwirren,
und Wehmut sich ins Herz schleicht,
dann kommt die Zeit des Scheidens.
Es muss doch alles fallen und verwelken,
eingehen, zurückkehren zum Eigentlichen,
um aus dieser Kraft zu schöpfen,
um aus der Anerkennung des Lebens
neue Bausteine zu formen.
Denn nichts ist doch wirklich vergehen,
kein spurloses Verschwinden.
Zeigt uns nicht jeder Frühling,
dass der Tod kein Aufhören allen Seins ist?
(© Monika Minder)
Vorsatz
Mir täglich vornehmen
jemandem etwas Liebes zu tun,
mir etwas auszudenken,
um jemanden zu beschenken.
Vielleicht mit einer Blume, mit etwas Zeit,
mit einem lieben Wort, einem Zuhören...
Einfach so!
(© Monika Minder)
Text-Beispiele für Karten, Briefe, Mailings
1. Textbeispiel mit kurzem Silvesterspruch
Wo es über die Schwelle geht,
einem neuen Jahr entgegen,
wie sollten wir da nicht leer
und hoffnungsschwanger werden.
(© Beat Jan)
Liebe/r ...
Tragen wir die Hoffnung nicht immer in uns, und war es nicht auch gut, wie es war? Mit einem herzlichen, dicken und grossen Dankeschön für wunderbare Stunden, wünsche ich dir einen guten Rutsch und ein gesundes, frohes und glückliches neues Jahr.
Herzliche Silvestergrüsse ...
(© Textbeispiel weihnachtsgedichte-sprueche.net)
2. Textbeispiel mit kleinem Silvestergedicht
Ein neuer Raum geht auf,
er heisst Stille und Genügsamkeit.
Denn nichts braucht den Erfolg
als Spiel und Heiterkeit.
(© Monika Minder)
Liebe/r ...
Wir wissen es, die Welt ist laut und die Gier geht um. Überfluss macht blind und wir sind mittendrin. Lass uns spielen und heiter sein. Lass uns die Welt einerlei sein. Es ist Zeit über die Schwelle zu gehen und den Ballast hinter uns zu lassen.
Von Herzen danke ich dir für die tollen Spiele, die bereichernden Gespräche und deine wunderbare Freundschaft.
Ich wünsche dir einen sanften Rutsch ins neue Jahr und einen gesunden und glücklichen Start. Bis bald ...
(© Textbeispiel weihnachtsgedichte-sprueche.net)
3. Textbeispiel mit Silvesterspruch
Wer sich der Stille getraut,
lässt Worte in die Seele dringen.
(© Monika Minder)
Liebe/r ...
Nicht alle mögen den Rummel um die Silvesterzeit. Wir getrauen uns der Stille, wo wir mit uns sein und uns annehmen können.
Ich wünsche dir stille Momente, Zeit, die dir gehört, ganz so, wie du sie liebst. Zeit, um über die Schwelle in ein neues Jahr zu fliessen. Ohne Hast und Eile, in Harmonie mit dem inneren und äusseren Rhythmus.
Glückliches neues Jahr und liebste Grüsse...
(© Textbeispiel weihnachtsgedichte-sprueche.net)
Bekannte & unbekannte klassische
traditionelle Silvestergedichte (gemeinfrei)
Silvester-Abend
Er stand mit andern um die Feier-Tafel,
Der Glühwein dampfte, rings Geschwafel - -
Da schlägt die grosse Glocke in die Nacht
Zwölf ungeheure Töne:
Das neue Jahr ist aufgewacht!
Geschrei bricht los, Kanonenschlag-Gedröhne.
Allstimmig, über angestossnen Gläsern Punsch,
Braust im Saal der Wunsch:
Viel Glück in neuen Jahr!
Da steht, vom Kronenlichte abgewandt,
Der Eine an dem offnen Fenster, -
Das volle Glas in schwerer Hand -
Er sieht die Lärmer draussen tanzen wie Gespenster -
Da spricht er lächelnd, mild,
Wie jemand, der sich Glück erwählt:
Ich wünsche mir, dass mich dein wehes Bild,
Verlorene Geliebte,
Im neuen Jahre weiter quält -
(Gerrit Engelke, 1890-1918, deutscher Arbeiterdichter)
Silvesternacht
Die letzte Nacht im alten Jahr
Steigt auf so licht und sternenklar.
Ihr Sterne, wenn ihr niedergeht,
Die neue Zeit am Himmel steht.
Ihr wandert droben heiter fort
Und findet den bestimmten Ort.
Hier unten lebt sich’s sehnsuchtsvoll;
Wir wissen nicht, was werden soll.
Ihr tragt mit unverwandtem Sinn
Den Glanz durch Ewigkeiten hin.
Wir tun mit bangem Angesicht
Viel schneller aus das kurze Licht.
Ihr hört nicht auf den Stundenschlag;
Wir haben einen kurzen Tag,
Und was wir glauben, was wir tun,
Wird bald mit uns im Grabe ruhn.
Drum, Sterne, webt aus Silberglanz
Mir um die Stirn den Freudenkranz,
Dass ich mit heiterm Geist und frei
Der Gast des neuen Jahres sei.
(Paul Haller, 1882-1920, schweizer Schriftsteller)
Am letzten Tag des Jahres
Das Jahr geht um,
der Faden rollt sich sausend ab.
Ein Stündchen noch, das letzte heut,
Und stäubend rieselt in sein Grab,
was einstens war lebendge Zeit.
Ich harre stumm.
(Annette von Droste-Hülshoff, 1797-1848, deutsche Schriftstellerin, Komponistin)
Wünsche zum neuen Jahr
Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit
Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid
Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass
Ein bisschen mehr Wahrheit - das wäre was!
Statt so viel Unrast ein bisschen mehr Ruh
Statt immer nur Ich ein bisschen mehr Du
Statt Angst und Hemmung ein bisschen mehr Mut
Und Kraft zum Handeln - das wäre gut!
In Trübsal und Dunkel ein bisschen mehr Licht
Kein quälend Verlangen, ein bisschen Verzicht
Und viel mehr Blumen, solange es geht
Nicht erst an Gräbern - da blühn sie zu spät
Ziel sei der Friede des Herzens
Besseres weiß ich nicht.
(Peter Rosegger, 1843–1918, österreichischer Schriftsteller)
Jahresende
Du greises Jahr: Du eilst, dem Ziele zu
Rascher und rascher, sehnst dich nach der Ruh
In einem tiefen grenzenlosen Tod.
Doch sieh: Ich eile schneller, nach dem Rot
Des neuen Morgens gierig, dir voraus.
O komm! Hinübergeh! Lösch aus, lösch aus!
Gezeichnetes, Beladenes, befleckt
Mit grosser Müdigkeit, mit Schmerz bedeckt -
Vergeh - ich werde! Stirb - und ich vermag
Aufzuerstehn: O neuer, reinster Tag!
(Marie-Luise Weissmann, 1899-1929, deutsche Lyrikerin)
Dämmerstunde
Im Sessel du, und ich zu deinen Füßen -
Das Haupt zu dir gewendet, saßen wir;
Und sanfter fühlten wir die Stunden fließen,
Und stiller ward es zwischen mir und dir;
Bis unsre Augen ineinandersanken
Und wir berauscht der Seele Atem tranken.
(Theodor Storm, 1817-1888, deutscher Schriftsteller, Lyriker)
Und wieder hier draussen ein neues Jahr
Und wieder hier draussen ein neues Jahr,
Was werden die Tage bringen?
Wirds werden, wie es immer war,
halb scheitern, halb gelingen?
Wirds fördern das, worauf ich gebaut,
oder vollends es verderben?
Gleichviel, was es im Kessel braut,
Nur wünsch' ich nicht zu sterben.
Ich möchte noch wieder im Vaterland
die Gläser klingen lassen
und wieder noch des Freundes Hand
im Einverständnis fassen.
Ich möchte noch wirken und schaffen und tun
und atmen eine Weile,
denn um im Grabe auszuruhn,
hat's nimmer Not und Eile.
Ich möchte leben, bis all dies Glühn
rücklässt einen leuchtenden Funken
und nicht vergeht wie die Flamm im Kamin,
die eben zu Asche gesunken.
(Theodor Fontane, 1819-1898, deutscher Schriftsteller)
Man nehme
Man nehme 12 Monate,
putze sie ganz sauber von Bitterkeit,
Geiz, Pedanterie und Angst,
und zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile,
so dass der Vorrat genau für ein Jahr reicht.
Es wird ein jeder Tag einzeln angerichtet
aus einem Teil Arbeit
und zwei Teilen Frohsinn und Humor.
Man füge drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu,
einen Teelöffel Toleranz,
ein Körnchen Ironie und eine Prise Takt.
Dann wird das Ganze
sehr reichlich mit Liebe übergossen.
Das fertige Gericht schmücke man
mit einem Sträusschen kleiner Aufmerksamkeiten
und serviere es täglich mit Heiterkeit!
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter)
Silvesternacht
Und nun, wenn alle Uhren schlagen,
So haben wir uns was zu sagen,
Was feierlich und hoffnungsvoll
Die ernste Stunde weihen soll.
Zuerst ein Prosit in der Runde!
Ein helles, und aus frohem Munde!
Ward nicht erreicht ein jedes Ziel,
Wir leben doch, und das ist viel.
Noch einen Blick dem alten Jahre,
Dann legt es auf die Totenbahre!
Ein neues grünt im vollen Saft!
Ihm gelte unsre ganze Kraft!
Wir fragen nicht: Was wird es bringen?
Viel lieber wollen wir es zwingen,
Daß es mit uns nach vorne treibt,
Nicht rückwärts geht, nicht stehen bleibt.
Nicht schwächlich, was sie bringt, zu tragen,
Die Zeit zu lenken, laßt uns wagen!
Dann hat es weiter nicht Gefahr.
In diesem Sinne: Prost Neujahr!
(Ludwig Thoma, 1867-1921, deutscher Schriftsteller)
Dass bald das neue Jahr beginnt
Dass bald das neue Jahr beginnt,
spür ich nicht im geringsten.
Ich merke nur: Die Zeit verrinnt
genauso wie zu Pfingsten.
Die Zeit verrinnt. Die Spinne spinnt
in heimlichen Geweben.
Wenn heute nacht ein Jahr beginnt,
beginnt ein neues Leben.
(Joachim Ringelnatz, 1883-1934, deutscher Schriftsteller)
Du musst das Leben nicht verstehen
Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926, österreichischer Lyriker, Schriftsteller)
Tanzlied
Aus mir braust finstr're Tanzmusik,
Meine Seele kracht in tausend Stücken!
Der Teufel holt sich mein Missgeschick
Um es ans brandige Herz zu drücken.
Die Rosen fliegen mir aus dem Haar
Und mein Leben saust nach allen Seiten,
So tanz' ich schon seit tausend Jahr,
Seit meiner ersten Ewigkeiten.
(Else Lasker-Schüler, 1869-1945, deutsche Dichterin)
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